Eigenproduktion der Dekadenz – Wiederaufnahme
Tom auf dem Lande
Ein intensives Psychodrama voller Lügen, Leidenschaft und unausgesprochener Wahrheiten – düster, packend, heutig!
Als der junge Werbetexter Tom aus der Großstadt zum Begräbnis seines Liebhabers Guillaume in die Provinz fährt, gerät er auf dem Hof von dessen Familie in einen Strudel aus Lügen, Verdrängung und Gewalt. Tom gibt sich als Arbeitskollege des Verstorbenen aus, weil Guillaumes Mutter Agathe nichts von der Homosexualität ihres Sohnes geahnt hat. Der ältere Bruder Francis tut alles, damit die Wahrheit nicht bekannt wird, und schreckt dabei auch vor Gewalt gegen Tom nicht zurück. Zunächst verpflichtet er Tom, die Lebenslüge nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern sogar auszuschmücken.
Doch zunehmend scheint Francis Tom für eine Schuld zu bestrafen, die keiner der beiden in Worte zu fassen wüsste. In der Abgeschiedenheit des Bauernhofs entspinnt sich ein gewalttätiges, erotisch aufgeladenes Spiel zwischen den beiden Männern, dem sich Tom auf unerklärliche und fatale Weise fügt.
„besticht durch die Intensität, die Regie und Darsteller erzeugen.“ – ff - Das Südtiroler Wochenmagazin
„Ironie mag diesem Stück auch seine Heiterkeit geben, was angesichts der ernsteren und gesellschaftskritischen Thematik ansonsten nicht vorhanden gewesen wäre.“ – Dolomiten: Das Tagblatt der Südtiroler
„Der junge Kastelruther Regisseur Joachim Goller hat das Originalwerk (…) mit Hilfe von dialektalen Elementen nach Südtirol geholt und gibt dem oftmals noch tabuisierten Thema ‚Homosexualität auf dem Lande‘ mehr Sichtbarkeit.“ – Zett am Sonntag
Text: Michel Marc Bouchard
Regie: Joachim Goller
mit Max Gruber-Fischnaller, Patrizia Pfeifer, Kathrin Ploner und Philipp Weigand
Ausstattung: Mirjam Falkensteiner
Lichtdesign: Werner Lanz
Fotos: Benni Troi