Produktion der Dekadenz
Zwischenfälle
„Mich interessiert nur Quatsch, nur das, was gar keinen praktischen Sinn hat. Mich interessiert das Leben nur in seiner unsinnigen Erscheinung“, sagte Daniil Charms, Klassiker der Literatur des 20. Jahrhunderts und Vorreiter des absurden Theaters.
Dietmar Gamper – umtriebiger Theaterfreigeist – zollt mit dem Stück seinem Lieblingsautor Tribut, der ihn auf seinem künstlerischen Weg begleitet und geprägt hat. Gamper montiert die Textfragmente Daniil Charms zu einem neuen Stück. Den roten Faden darin bildet Daniil Charms Lebensweg. Biografie und Werk laufen ineinander.
Daniil Charms wurde 1905 als Daniil Iwanowitsch Juwatschow in St. Petersburg geboren. Er war Gründungsmitglied der avantgardistischen Künstlergruppe OBERIU, die 1930 nach zwei Jahren verboten wurde. Um der Zensur zu entgehen, schrieb er Literatur für Kinder, wodurch er seinen Lebensunterhalt nur notdürftig bestreiten konnte. Charms wurde mehrfach verhaftet und aus St. Petersburg (Leningrad) verbannt. Er starb 1942 im Gefängnis. Erst in der Perestroika wurden die Texte wiederentdeckt und veröffentlicht.
Im Unsinnigen, im Ulk, im Phantastischen und im Grotesken findet Daniil Charms Ausdruck seiner Welt. Seine Literatur, wo alle Regeln der Physik, der Logik, der Sprache und Moral, ausgehobelt sind, ist ihm Halt und Flucht. Als russischer Autor, der einem totalitären Regime unterlag, passt er punktgenau ins Heute.
Gamper arbeitet zusammen mit langjährigen Kollaborateur:innen. Es spielen Margot Mayrhofer, Markus Oberrauch und Frederick Redavid. Die Bühne gestaltet Sara Burchia. Die Musik stammt von Simon Gamper.
Freut euch auf eine bildstarke und urkomische Salve an dunklen Pointen und einen aberwitzig-absurden, dunkel-dröhnenden Theaterabend.
von Daniil Charms
Regie und dramaturgische Bearbeitung: Dietmar Gamper
Mit Margot Mayrhofer, Markus Oberrauch, Frederick Redavid
Musik: Simon Gamper
Bühne: Sara Burchia
Kostüme: Sieglinde Michaeler, Walter Granuzzo
Maskenberatung: Gudrun Pichler
Technische Leitung: André Niederkofler
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